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Wildwuchs Unterwegs

Seit 2018 gibt es neben dem biennalen Wildwuchs Festival auch den Bereich Wildwuchs Unterwegs. In künstlerischen, Teilhabe-orientierten Projekten im gesellschaftlichen Kontext entstanden bisher ganz unterschiedliche Zusammenarbeiten mit Vereinen, Kollektiven, sozialen und gesellschaftlichen Institutionen sowie weiteren Communities. Aktuell gehen die zwei Wildwuchs Unterwegs Projekte «Çiçek Taksi» und «Ünique – die Strasse» zu Ende und ein neues beginnt: Die Abteilung für Verhaltenssüchte der Universitären Psychiatrischen Klinik (UPK) sowie das Grand Casino Basel bestehen in unmittelbarer Nachbarschaft. Tatsächlich befinden sich die beiden Institutionen direkt nebeneinander an der Basler Stadt- und Landesgrenze. Die drei Protagonist*innen dieses Projekts (UPK, Casino, Wildwuchs) sind in unserem gesellschaftlichen System alle drei miteinander verknüpft: Menschen mit Spielsucht sind potentielle Patient*innen der Abteilung für Verhaltenssüchte der UPK und verlieren ihr Geld im Spielcasino. Ein Teil dieses Geldes fliesst über den Swisslos-Fonds unter anderem zu Kulturinstitutionen; so auch zu Wildwuchs. Zu dritt gehen wir der Frage nach, wer hier wen finanziert und wer schlussendlich von wem profitiert und begeben uns auf die Suche nach einem alternativen Glücksspiel, bei dem wir nicht um zu gewinnen (oder verlieren)-, sondern mit um die Spielregeln spielen.
Wildwuchs Festival
Das Wildwuchs Festival 2023
fand vom 25. Mai-4. Juni statt. Die Bildstrecke gibt einige Einblicke.
Wildwuchs ist auch ein biennales Festival der zeitgenössischen Künste. International vernetzt und lokal verankert, stärkt Wildwuchs Aussenseiter*innenpositionen und etabliert kulturelle Vielfalt, Diversität und Nonkonformismus. Das Festival experimentiert mit neuen Tanz-, Performance- und Theaterformen und ermöglicht Menschen versuchsweise aus allen Lebensbereichen die aktive Teilhabe am kulturellen Leben – als Zuschauende, Initiator*innen oder Teilnehmende. Mit Gastspielen, Eigen- und Koproduktionen sowie einem breiten Austausch- und Gesprächsprogramm ist Wildwuchs transkulturelle Begegnungsstätte für potentiell alle.
Notwendige Geschichten

Die Notwendigen Geschichten sind Geschichten aus dem Leben. Geschichten von geflüchteten Menschen, von jungen Autor*innen, von alten Menschen. Von Menschen mit Psychiatrieerfahrung, mit Migrationserfahrung, mit Suchterfahrung, mit Grenzerfahrung. Von Menschen, denen eine Geschichte unter den Nägeln brennt. Die Notwendigen Geschichten können gesungen, vorgelesen, geflüstert, improvisiert, gezeichnet, getanzt werden und sind begleitet von Notwendiger Musik. Sie werden in unserem Wildwuchs Zuhause im Warteck pp einem öffentlichen Publikum erzählt.
Zugang zu Kultur

Wildwuchs setzt sich seit 2001 für die Verbesserung von Zugängen zu Kultur ein. Mittlerweile ist der Diskurs um Diversität und Inklusion im Kulturbereich auch in einer breiteren Öffentlichkeit angekommen. In der Auseinandersetzung mit den Ansprüchen, die diese Thematik mit sich bringt, wird aber allzu oft nur an der Oberfläche gekratzt, anstatt in die Tiefe zu graben. Zugänglichkeit für wirklich alle braucht unter anderem Selbstreflexion, Wissen, Zeit und Geld. Seit 2020 engagieren sich Wildwuchs und die Christoph Merian Stiftung (CMS) im Projekt “Zugang zu Kultur” für Zugänglichkeit, Teilnahme und Teilhabe am kulturellen Leben im Bereich der Kulturförderung und -veranstaltung. Kulturfördernde und Kulturveranstaltende werden dabei zum Thema sensibilisiert und begleitet bei der Schaffung von Strukturen, welche Fördernde und Veranstaltende dazu befähigen, selbstverständlich und kompetent konkrete Aktivitäten zu planen, und die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen von Anfang an einzubeziehen. Sie befassen sich mit verschiedenen Handlungsfeldern, wie baulichem Zugang zur Kulturinstitution, hindernisfreier Kommunikation, inhaltlichen Zugängen, Thematisierung von Diversität im Kulturprogramm und in der Kulturvermittlung, Finanzierung von Zugänglichkeit sowie Sichtbarkeit und Repräsentation von Künstler*innen und Mitarbeitenden mit Diskriminierungserfahrungen in den Programmen und den eigenen Strukturen an Entscheidungspositionen.