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Rücktritt von kapi kapinga grab

wildwuchs

15. Sept. 2025

Portrait einer herzlichst lachenden Person vor einem Hintergrund aus grünen und silbernen Glitzerstreifen. Die Person trägt ein weisses Oberteil mit Zitronenmuster, eine pinke Stoffschlaufe und eine Kette mit einem Ankh-Symbol. Die Atmosphäre wirkt lebendig und fröhlich.

«Nach zwei Ausgaben des wildwuchs Festivals, während denen ich wildwuchs strukturell und inhaltlich als künstlerische Leitung weiterentwickelt und begleitet habe, ist es nun für mich an der Zeit, die Leitung weiterzugeben, damit wildwuchs wild weiterwächst.»

Seit dem 1. Februar 2022 ist kapi kapinga grab Teil der künstlerischen und prozessualen Co-Leitung von wildwuchs. Gemeinsam mit der Mehrperspektivischen Programmgruppe kuratierte sie die Festivalausgaben 2023 und 2025.

Per Ende Jahr übergibt kapi die Leitung.

«Leitung heisst für mich, Türen zu öffnen, Möglichkeiten zu kreieren, Entscheidungsräume für diverse Perspektiven zu schaffen, den Schwerpunkt auf eine gerechte Verteilung der Ressourcen zu legen und Erzählungen zu korrigieren, die lange Zeit zu einseitig waren.»

Mit kapis Eintritt begann eine Phase, in der wir unsere Arbeitsweisen grundlegend neu geordnet haben: Strukturen wurden beweglicher, Entscheidungswege nachvollziehbarer, Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Entscheidend war die Haltung: zuzuhören, Verantwortung zu teilen, Entscheidungen offen zu begründen. Aus dieser Praxis wuchs Vertrauen – zwischen Institutionen, der freien Szene und Communities; im Stadtraum ebenso wie auf der Bühne. Kultur wurde gemeinsam gemacht, nicht verordnet.


Fünf Personen posieren gemeinsam lächelnd vor einem roten Pavillon auf einem roten Teppich in einem Hof. Eine Person sitzt im Rollstuhl, alle tragen Festival-Badges um den Hals. Im Hintergrund sind Tische mit Blumenvasen sowie die offene Rückwand eines Gebäudes zu sehen. Die Stimmung wirkt offen und einladend.

kapi hat Kuratierung als fortlaufenden Dialog verstanden. Produktion, Vermittlung und Begegnung griffen systematisch ineinander. Arbeitsprozesse wurden so organisiert, dass künstlerische Recherche verlässlich auf der Bühne, im Stadtraum und in Partnerhäusern ankommt. Zugänglichkeit wurde als gelebte Praxis verankert – mit klarer Kommunikation, Aufmerksamkeit für unterschiedliche Bedürfnisse und Formaten, die Beteiligung ermöglichen, ohne Menschen auf Repräsentation festzulegen. Kurz: kapi hat Bedingungen geschaffen, auf denen Inhalte tragen – strukturell, organisatorisch und ästhetisch.

Wir sind dankbar für diese Handschrift: die Geduld, Prozesse wirklich zu Ende zu denken; die Konsequenz, Entscheidungen mitzutragen und offenzulegen; die Wärme, mit der Zusammenarbeit möglich wurde. Wir sind wehmütig, weil eine prägende Stimme geht. Und wir sind zuversichtlich, weil das, was kapi aufgebaut hat, bleibt: geteilte Verantwortung, klare Zuständigkeiten, belastbare Abläufe – und die Gewissheit, dass künstlerische Praxis im Zentrum steht.